Fotos als Reel, das ist ein neuer Trend auf Instagram. Nachdem der Hype um die Reels abgeklungen ist und auch die Auswirkungen auf Likes und Follower nicht mehr so dramatisch sind, wie noch vor wenigen Wochen, setzt sich diese simple Lösung immer öfters durch. Meistens werden die Bilder noch mit Text oder Ton präsentiert. Und Aussagen wie: Ich weiß, dass der Instagram Algorithmus das nicht so sehr schätzt. Dennoch: Nimm das, Instagram. #photoasareel
Dass die Fotos als Reel gut ankommen, hat natürlich auch mit der Qualität der Bilder zu tun. Vor allem für Fotografen, die oft mit den Mini-Video-Clips im ungewohnten Hochformat hadern, ist diese Lösung naheliegend. Aber es ist mehr als eine Notlösung oder eine Trotzreaktion.
Wer täglich durch Dutzende oder Hunderte von Reels scrollt, der findet dort Beiträge aller Qualitätsstufen. Entscheidend für das positive Erlebnis ist meist nicht die professionelle Machart des Videos, der Aufwand oder die Exklusivität. Einfache Bildsprache genügt oft, damit Besucher beim Scrollen hängen bleiben. Und ehrlich gesagt ist zumindest mir die Haltung nicht unsympathisch, trotz anderslautender Trends an guten Fotos festzuhalten.
Pluspunkte der Foto-Reels
Was für die Fotos als Reel spricht ist zunächst nicht unbedingt die Einfachheit. Die meisten Bilder guter Fotografen sind außergewöhnlich gut und sie sind oft genug auch außergewöhnlich gut bearbeitet. Dass die Fotos als Reel durchaus öfters vorkommen, erleichtert zum Einen, sich diesem Trend anzuschließen. Es fördert nach meinem Empfinden aber auch die Akzeptanz der Instagram Besucher. Und schließlich freue zumindest ich mich, wenn ich hier Fotografen wieder finde, die in den Reels bislang nicht vorkamen, weil sie sich dem Video-Hype nicht anschließen wollten.
Was braucht’s für Foto-Reels?
Wer sich dem Trend Fotos als Reel anschließen will, der braucht zuerst einmal gute Fotos. Es sollten Bilder sein, an denen man hängen bleibt. Das scheint angesichts der Qualität vieler Reels für engagierte Fotografen keine unüberwindliche Hürde. Und weil fast alle Fotografen sowieso viel Zeit in die Nachbearbeitung ihrer Bilder stecken, spricht auch nichts dagegen, in diesem Fall noch einmal eine Schippe drauf zu legen – sei es mit Lightroom, Photoshop oder Filtern. Es darf also auch mal etwas knalliger sein.
Das heißt, dass man eine Stimmung durchaus übertreiben kann. Düsterer und dunkler also sonst, wenn es zum Motiv passt. Mit Aufhellungen, Abdunklungen oder gezielten Akzenten kann man Fotos pushen – auch wenn man solche Bilder niemandem außerhalb der Sozialen Medien verkaufen wollte oder könnte. Aber darum geht es hier ja auch nicht.
Es gibt drei einfache Schritte, mit denen man einfache Fotos inmitten der Reels voranbringen kann.
Bewegung im Bild
Jeder kennt die Erwartungshaltung beim Scrollen durch die Instagram Reels: Gleich passiert etwas, das Video startet. Aber das Video startet eben nicht. Ein guter Weg, um Besucher zumindest etwas länger bei der Stange zu halten und Aufmerksamkeit zu gewinnen, ist ein anderes bewegtes Element. Texteinblendungen lassen sich nicht mit Instagram und anderen Apps animieren.
Die Instagram App kann Texte zwar dynamischer machen, aber nur in Maßen. Die Zahl der Schritten und Effekte ist begrenzt, für einen Einstig reichen die Bordmittel aber durchaus. Wenn man dann noch den richtigen Ton trifft mit seinem Text und die Geduld der Besucher nicht überstrapaziert, dann sind die Chancen für Aufmerksamkeit sehr gut.
Text und Musik
Für Fotos als Reel gelten natürlich auch die anderen guten Tipps, die es für Reels gibt. Der Tipp, auf trendige Musik zurückzugreifen kann auch bei dieser statischen Darstellung weiter helfen. Ich mag zwar die in Dauerschleife laufende Trend-Musik auf Instagram weniger. Ich habe aber nach sorgfältiger Musikauswahl auch schon die Erfahrung gemacht, dass diese Nischen-Musik-Titel wieder aus dem Insta-Repertoire verschwinden. Und dann hat man ein ‘stummes’ Reel – und muss es ggf. überarbeiten und neu einstellen.
Original-Sound
Ebenfalls in Dauergebrauch sind die meist englischsprachigen Texte als O-Ton. Die besagen, dass man ganz bewusst ein Foto als Reel einsetzt, ohne Rücksicht auf Instagram und seinen Algorithmus. Das ist durchaus passend und berechtigt. Wer öfters Fotos als Reels einsetzt und den immer gleichen Ton verwendet, der langweilt vielleicht einige Besucher. Vor allem diejenigen, die es bis ins Profil geschafft haben und sich dort die Reels eines Accounts nacheinander ansehen.
Auch hier hilft Abwechslung. Zum einen gibt es verschiedene Audio-Angebote dieser Art, die man nutzen kann. Zum anderen spricht nichts dagegen einen eigenen Text einzuarbeiten, den man mit einfachsten Mitteln am Smartphone einspricht. Das kann der Standard-Hinweis sein für ‘Foto als Reel’. Aber auch originellere Texte sind möglich: Stimmungsvolle Beschreibungen, Erlebnisse oder Zitate lassen sich meist leicht finden.
Oder doch fast ein Video?
Und natürlich sind Fotos als Reel auch interessant für all diejenigen, die sich dem Video-Trend gar nicht verschließen und sích bestens mit Videobearbeitung auskennen. In Programmen wie FCPX oder Adobe Premiere lassen sich auch für Fotos schöne Effekte anwenden. Das reicht vom einfachen Ken Burns Effekt bis zum Scrollen in der horizontalen Linie bei Panoramas oder in der vertikalen Linie für überraschende Effekte.
Andere gute Programme für bewegte Bilder sind zum Beispiel das kostenlose iMovie, CapCut und Spark. Natürlich weicht man mit dieser Videobearbeitung die Haltung etwas auf, an einem statischen Bild festzuhalten.
#photoasareel
Wer künftig weitere Fotos als Reel sehen will und sein eigenes Foto in diesem Kreis pushen möchte, der kann auch den passenden Hashtag verwenden. Der deutschsprachige #fotoalsreel nennt derzeit nur 50 Beiträge, der englischsprachige #photoasareel kommt auf immerhin 10.000 Ergebnisse.