Die iPhone 11 Kamera: wenig bekannte Funktionen

5. Juni 2020 | iPhone, Photos | 2 Kommentare

iPhone Kamera - wenig bekannte Funktionen

iPhone Kamera – wenig bekannte Funktionen

Das iPhone 11 Kamera unterwegs wie eine ‘richtige’ Kamera zu nutzen ist für alle normal – außer für Fotografen. Sie wissen um die technischen Unterschiede zu einer großen Kamera sehen das iPhone eher als Notlösung. Wie oft hört man (auch in Videos) Entschuldigungen dafür, dass die Aufnahmen ‘nur’ mit dem iPhone entstanden sind. Als ob jemand das bei einem Youtube-Video gemerkt hätte. Oder bei Bildern für Sozialen Medien. Mit diesen fünf Tipps gibt es keine Entschuldigungen mehr. Nicht dafür, dass irgendetwas mit der Bildqualität nicht stimmen würde. Und auch nicht dafür, dass man ‘nur’ die iPhone 11 Kamera nutzt.

Gerade wenn man unterwegs ist, ist die iPhone 11 Kamera die eierlegende Wollmilchsau. Handy aus der Tasche ziehen und binnen Sekunden Fotos und Videos machen. In der Zeit hat meine Kompaktkamera nicht einmal das Objektiv ausgefahren. Die Vorteile der Qualitäten der iPhone 11 Kamera nutzt Du – bekanntermaßen – mit verschiedenen Funktionen von Timelapse und Hyperlapse, Slomo und Panoramafoto, dem Porträtmodus oder Nachtmodus. Ich habe es im Winter bei einer Fahrt im Glacier Express dabei gehabt und aus Bildern und Videoaufnahmen ein kleines Video gemacht: Glacier Express mit dem iPhone 11.

Hier sind ein paar weniger bekannte Funktionen:

Fließender Wechsel vom Einzelfoto zum Video oder zu Serienbildern.

Fließender Wechsel vom Einzelfoto zum Video oder zu Serienbildern.

Fliegender Wechsel Foto – Video – Serienfotos

Die meisten iPhone Nutzer haben von Quick Take irgendwann mal gelesen. Aber wenn man es nicht öfters nutzt- gerät dieses Feature (Quick Take) in Vergessenheit. Die iPhone 11 Kamera schaltet automatisch von Foto- auf Videoaufnahme um, wenn man mit dem Finger auf dem Auslöseknopf bleibt. Viele wundern sich allerdings nur, warum manchmal statt Fotos kurze Video-Clips von zwei bis drei Sekunden aufgenommen wurden. Dabei ist dieses Feature ideal für spontane Reaktionen. Der fliegende Wechsel vom Still- zum Bewegt-Bild ist sonst immer mit einem Zeitverlust von etlichen Sekunden verbunden. Und dann ist die Situation, die man einfangen möchte, vielleicht schon fast vorüber.

Wer mit Aufnahmebeginn feststellt, dass er längere Videoaufnahmen machen möchte, der kann den roten Auslöseknopf der iPhone 11 Kamera nach rechts schieben. Dort wird er weiß und das Video läuft solange, bis man wieder auf den weißen Knopf drückt. In umgekehrter Richtung geht es zu Serienbildern. Auch hier ist ein spontanes Umschalten hilfreich, wenn ich merke, dass es mit einem einzelnen Foto nicht getan ist. Also einfach den Auslöser nach links schieben und dort solange festhalten, wie die Sereinaufnahmen andauern sollen.

Nah dran: Die iPhone Kamera erlaubt tolle Nahaufnahmen.

Nah dran: Die iPhone Kamera erlaubt tolle Nahaufnahmen.

Nahaufnahmen

Wer Kameras gewohnt ist und vielleicht auch das Fotografieren mit diversen Wechselobjektiven, der kennt die Tücken der Naheinstellung. Das eine Objektiv ermöglicht Nahaufnahmen ab 20 Zentimetern, das andere erst  ab 50 Zentimeter. Bei manchen stellt sich dann der Effekt einer Nahaufnahme überhaupt nicht mehr ein. Natürlich gibt es auch für die iPhone 11 Kamera  sogenannte Clip-On Makrolinsen, die wie eine Wäscheklammer aufgesetzt werden. Aber erstens hadern diese Aufsätze manchmal mit den zwei oder drei Objektiven des iPhone 11. Und zweitens ist die schon vorhandene Naheinstellgrenze von etwa 10 Zentimeter für die meisten Situationen durchaus ausreichend.

Makro-Aufnahmen mit dem iPhone

Makro-Aufnahmen mit dem iPhone

Doku-Scan

Abseits der klassischen Fotografie gibt es einige Situationen, in denen man nicht so sehr ein spannendes Foto braucht, als viel mehr einen Scan. Eine Aufnahme von einem Dokument, einem Plakat, einer Speisekarte etc. In dem Fall kann man natürlich die ‘Wasserwaage’ des iPhone nutzen, die in der Kamerafunktione enthalten ist. Hält man das iPhone waagerecht (oder annähernd waagerecht), dann erscheinen zwei Kreuze in weiß und gelb in der Bildmitte. Erst wenn, diese deckungsgleich sind, hält man die iPhone 11 Kamera auch wirklich waagrecht und erhält damit eine nicht verzerrte Aufnahme.

Noch besser klappt es nur noch mit einer Funktion, die in ‘Dateien’ versteckt ist. Wenn Du die App öfnest, erscheinen rechts oben drei Punkte in einem Kreis. Beim Antippen kannst Du ‘Dokumente scannen’ auswählen. Der Rest passiert fast von alleine. Beim Öffnen wird die Kamera eingeschaltet, voreingestellt ist eine Automatikfunktion. Wenn Du das iPhone über das Dokument hältst und versuchst, es gerade auszurichten, wird die Kamera automatisch ausgelöst, wenn Du das auch nur annähernd erreicht hast.

Die Aufnahme kannst Du gleich im kleinen Fenster links unten aufrufen und ggf. mit den Anfasspunkten an den vier Ecken des Dokuments nachjustieren. Damit werden die ‘störenden’ Bildinhalte rings um das Dokument sauber abgeschnitten. Abschließend sichern!

Live-Modus für Langzeitbelichtungen

Den Kniff kennen die wenigsten, und er ist eine gute Ergänzung zum Nachtmodus. Im Nachtmodus erstellt die iPhone 11 Kamera auf wundersame Weise richtig belichtete und unverwackelte Fotos, auch wenn das Licht dafür eigentlich zu schwach ist. Wenn Du also jemanden im Licht einer Straßenlaterne aufnehmen willst, dann sind in der Regel Person und Umgebung scharf und nicht verwackelt und richtig gelichtet – auch in den dunkleren Bereichen.

Was aber, wenn ich gar keine Aufnahme ohne Bewegungsunschärfe haben möchte, sonderne eine Langzeit Belichtung? Also zum Beispiel einen Springbrunnen, bei dem das bewegte Wasser nicht unnatürlich und eingefroren wirkt, sondern verwischt. Das gleiche gilt auch für einen Fluss oder See, bei dem die Wasseroberfläche durch die natürlich Bewegung vom Fließen oder durch Windbewegung geglättet wirkt.

Ich habe den Effekt schon einmal im Artikel ‘Langzeitbelichtungen mit dem iPhone‘ beschrieben, hier die Kurzform. Du aktivierst den Live-Modus uner hältst eine etwa dreisekündige Videoaufnahme. Wenn Du das Bild links unten auf dem Bildschirm antippst, kommst Du direkt zu Fotos. Du klickst nicht (!) auf Bearbeiten sondern schiebst das Live-Foto nach oben. Dann erhältst Du verschiedene Effekte zur Auswahl. Der letzte ganz rechts heißt ‘Langzeitbelichtung’ und Du erhältst nun ein Foto statt eines Videos mit genau diesem Effekt.

Der Knüller ist, dass Du damit auch bei strahlendem Sonnenschein und ohne Graufilter eine Langzeitbelichtung machen kannst. Die einzige Begrenzung liegt in der Dauer der Live-Aufnahme von drei Sekunden. Eine Leuchtspur eines Autos über die ganze Paßstraße zum Beispiel ist damit beispielsweise nicht möglich. Dafür wirken andere Aufnahmen aus der Hand mit diesem Drei-Sekunden-Limit noch recht unverwackelt.

Wenn Nacht-Modus und Langzeitbelichtungen nicht reichen, hilft ein Mini-Stativ.

Wenn Nacht-Modus und Langzeitbelichtungen nicht reichen, hilft ein Mini-Stativ.

Not-To-Do

So segensreich die Errungenschaften der Kameratechnik auch sein mögen, es gibt ein paar Einstellungen Kombinationen, von denen man besser die Finger lässt. Also vor allem dann, wenn man qualitativ erstklassige Bilder haben möchte, die man mit dem iPhone 11 durchaus machen kann.

Möglichst nicht machen:

  • Blitz aktivieren. Vor allem im Nahbereich scheitert der kleine Blitz oft. Aber der Nacht-Modus und die versteckte Langzeitbelichtung sind ein guter Ersatz. Ansonsten: ein Mini-Stativ einpacken.
  • Das digitale Zoom einschalten. Die Bildqualität leidet bei Vergrößerungen. Und die Auswirkungen einer künstliche Vergrößerung erkennt man besser am großen Bildschirm in der Nachbearbeitung. Also entweder die Tele-Linse nutzen oder eine Clip-On Tele-Linse kaufen (Vorsicht: Was zum ND-Fader mit der Abdeckung der Linsen gesagt wurde, gilt auch hier).
  • In der Nachbearbeitung einen Filter zu 100 Prozent anwenden. Die Bearbeitungsmöglichkeiten der Fotos in der App haben sich starke verbessert. Fast alles kannst Du nun feintunen. Einen Filter drüber zu legen (die drei überlappenden Kreise an dritter Position von links in Bearbeiten) ist dagegen meistens die schlechteste Lösung. Die Wahrscheinlichkeit, dass später alle Bilder zueinander passen, ist sehr gering. Und jeder erkennt, dass das Bild nicht mit einem Werkzeug in verschiedenen Bereichen verbessert wurde. Sondern man sieht dass eben einfach ein Filter draufgelegt wurde. Aber auch hier gibt es Abhilfe. Unter dem ausgewählten Filter ist eine Skala sichtbar, mit der man die Stärke des Effekts steuern kann. Und damit erreicht man oftmals eine sehr dezente Stil-Änderung, ohne dass man verschiedene Werkzeuge einsetzen muss.

Mein Fazit

Ich bin sowohl mit den Funktionen bei der Aufnahme als auch in der Nachbearbeitung im Foto- und Videobereich sehr zufrieden. Als ein sehr hochwertiges Notizbuch und einen Werkzeugkasten für qualitativ erstklassige Eindrücke von unterwegs möchte ich das iPhone nicht mehr missen. Ich mische die Bilder und Videos auch ganz skrupellos in das Materail, das ich mit anderen Kameras erstellt habe.

Der einzige Schwachpunkt für mich als Fotograf ist eigentlich ein Luxusproblem – und andererseits ein dickes Plus für viele andere Fotografen. Wie bei anderen modernen Kameras kommen die Bilder aus dem iPhone schon deutlich bearbeitet heraus. Wer mit Lightroom und Photoshop arbeitet, der hätte aber oftmals gerne weniger Farbsättigung, weniger Kontrast  und eine geringere Schärfung. Bei Kameras wählt man dann den Umweg über ein Profil, das eher kontrastärmere, manchmal sogar flau wirkende Bilder erzeugt, die aber einen größere Dynamikumfang und viel Potenzial für die Nachbearbeitung haben. Auch Kontrast und Schärfe würden viele Fotografen bei einer manuellen Steuerung wohl eher geringer ansetzen. Aber wie gesagt: ein Luxusproblem.

 

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