Zuerst klingt das, was das Nieman Journalism Lab da veröffentlicht hat, nicht gerade nach einer guten Nachricht für Journalisten: Unter dem Namen „Kindle Singles“ hat Amazon ein neues Format für seinen E-Book-Reader angekündigt. „Noch mehr Kleinkram“, denkt man da als Autor. Wahrscheinlich noch schlechter bezahlt, als es Bücher schon sind.
Doch bei genauerem Hinsehen hat das Format durchaus Charme: Mit einem Umfang von 30 bis 90 Buchseiten lassen sich hier neben Magazin-Artikeln und Kurzgeschichten auch Tutorials oder Erlebnisberichte unterbringen. Und da Amazon schon diverse Gruppen aufgerufen hat, Beiträge zu liefern, ist das System wohl ziemlich offen.
Der „Absatzmarkt“ scheint recht gut zu sein: Ein langes Buch am Reader zu lesen ist (noch) nicht jedermanns Sache, erst recht will man sich das nicht auf dem iPod oder iPhone antun. Aber in dieser Länge könnte das durchaus interessant werden auch für die kleinere Formate.
Der Artikel nennt bereits ein erstes Beispiel einer Reportage dieser Länge, die schon jetzt über Amazon zu beziehen ist (für immerhin 5,74 Dollar). Aufgegriffen hat das Thema auch Spiegel Online E-Books: Amazon entdeckt die Kurzform, wo man das Thema unter einem speziellen Blickwinkel betrachtet (wohl nicht ohne Eigeninteresse): „Helfen könnte das Pressehäusern, die neue Erlösmodelle suchen“