Und wenn man die analogen Objektive mit ihren feinen Einstellmöglichkeiten mal in der Form an einer digitalen Kamera benutzt hat, will man sie nicht mehr missen. Natürlich kommen sie nicht immer mit Rig und Follow Focus zum Einsatz. Aber das Gestalten von Aufnahmen macht auf diese Art mehr Spaß und bringt – wegen der intensiveren Beschäftigung damit – auch meistens gute Ergebnisse.
Für die APS-C Kameras von Canon, die Canon EOS M Reihe, brachten meine alten Linsen, zu denen sich im Laufe der Zeit auch neue und neue alte Linsen gesellten noch mehr Vorteile. Plötzlich waren lichtstarke Festbrennweiten sehr erschwinglich. Ein Umstand, der angesichts des eher als unzulänglich empfunden Objektiv-Angebotes von Canon mit dem EF-M Anschluss nicht zu unterschätzen ist.
Und ganz nebenbei bemerkt: Auch für die Canon EOS RP, die inzwischen bei mir im Einsatz ist, ist das Angebot günstiger guter Objektive nicht gerade üppig.
Analoge Ausrüstung für digitale Kameras
Wer in das Thema einsteigen will, der ist mit relativ wenig Geld für die Basis-Austattung gut dabei:
- Lichtstarke Objektive von Olympus, Nikon, Canon, Zeiss und vielen anderen Herstellern im Brennweitenebereich von 24 bis 50mm: rund 50 bis 100 €
- einfache Objektiv-Adapter: 10 bis 20 €
- ein Canon Objektivadapter von Canon EF auf EF-M: 30 bis 100 €
Nicht unbedingt notwendig aber hilfreich:
- Magic Lantern (Kamerahack): gratis, auf eigenes Risiko
- Kamera-Rig
- Follow Focus: ab etwa 50 €
- ND-Fader, um mit offener Blende zu fotografieren: 20 bis 50 €
Komfortable Ergänzungen:
- moderne manuelle Objektive für digitale Kameras, mit EF-M Anschluss von Rokinon, 7Artisans etc.: 50 bis 500 €
- externer Monitor zur besseren Kontrolle von Fokus (Focus Peaking): rund 150 €
Mein Fazit
Wer länger fotografiert, der hat vielleicht noch ein altes lichtstarkes Normalobjektiv mit 50mm zuhause liegen. Damit kann man das ohne großes Risiko ausprobieren. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, der kann relativ einfach sein Objektivangebot erweitern. Der manuelle Einsatz analoger Objektive ist eine gute Ergänzung, ersetzt aber sicher nicht die digitalen Objektive mit automatischen Einstellungen. Manuelle Aufnahmen sind nichts für spontanes, schnelles Fotografieren, sondern eher für Situationen, in denen man sehr bewusst und sorgfältig gestaltet und alle Feinheiten kontrollieren will.
Frage an Euch
Wer von Euch benutzt analoge Objektive an seiner Canon EOS M50 oder einer anderen EOS-M-Kamera? Und wie sind Eure Erfahrungen damit? Und welche Linsen bevorzugt Ihr?
Ich habe Objektive von Zeiss-Contax, Yashica, Sigma, 7Artisans und Wallimex / Rokinon im Einsatz. Und ich wäre durchaus geneigt, mir noch die eine oder andere Linse zuzulegen.