Panoramafotos für Instagram, das klingt zunächst nicht nach einer besonders guten Idee. Panoramafotos erscheinen im Instagram Feed ja noch einmal kleiner, als andere Bilder. Die höhrere Breite wird ebenfalls auf die Feed-Breite reduziert, so dass das Bild extrem flach erscheint. Da bleibt von Augenschmaus und weitem Blick wenig übrig. Wie es dennoch geht und was Du dabei beachten musst, das erfähst Du hier.
Schon das früher favorisierte quadratische Format im Verhältnis 1:1 (1080 x 1080 Pixel) lieferte ja nur einen winzigen Ausschnitt des Panoramas, wenn man ein formatfüllendes Bild im Feed haben wollte. Heute ist das Standard das Verhältnis 4:5 (1080 x 1350 Pixel), also ein leichtes Hochformat. Auch das ist für ein Panoramafoto auf Instagram wenig hilfreich.
Aber es gibt einen Umweg, damit Du Deinen Followern trotzdem einen Panorama-Eindruck Deiner Aufnahme vermitteln kannst. Er funktioniert mit wenig Rechenarbeit und einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop. Und wenn Du es einmal gemacht hast, kannst Du es leicht für jedes Bild und alle Seitenverhältnisse wiederholen.
Das Instagram Carousel
Der Umweg zum Panoramafoto führt über das Instagram Carousel. Das sind mehrere Bilder in Deinem Feed, die beim Wischen von rechts nach links nahtlos aneinander gefügt werden. Die Aufgabe besteht also darin, Dein Bild / Panoramabild mit möglichst wenige Arbeitsschritten in zwei, drei oder mehr Teile so zu zerlegen, dass sie das richtige Format (4:5) und möglichst auch schon die richtige Größe (1080 x 1350 Pixel) haben.
Weil eine klassische Panorama-Ansicht etwas das Seitenverhältnis 3:1 hat, habe ich das hier einmal mit einer Aufteulung in drei Bilder durchgespielt. Wenn Du das für eine andere Anzahl von Bildern machen willst, solltest Du nur gleich zu Beginn die endgültige Bildgröße festlegen.
Der Ausschnitt
Und weil man das nicht nur von Aufnahmen im Panoramaformat machen kann, sondern von jedem Bild, das einen Panorama-Ausschitt erlaubt und sinnvoll macht, gehen wir zu Beginn auf das Ausschnitt-Werkzeug und stellen dort als Größe ein: 3240 x 1350 Pixel. Das ist die Größe von drei Instagram Feed-Fotos im Format 1080 x 1350 Pixel nebeneinander. Wenn Du nur zwei Bilder nebeneinander darstellen möchtest, nimmst Du 2160 x 1350 Pixel usw.
Damit kannst Du auch andere, ‘normale’ Fotos für die Panorama-Ansicht in Carousel bearbeiten. Oder Du greifst auf Panoramafotos zurück, die Du ganz leicht mit einer Drohne machen kannst (meine Mavic Air und der Nachfolger Mavic Air 2 können das, die mini zum Beispiel nicht).
Nimm Dir ruhig etwas Zeit, um den Ausschnitt für Dein Panoramafotos für Instagram genau festzulegen. Du wirst merken, dass viele gute Panorama-Ansichten gleich zu Beginn ausscheiden. Warum? Die Carousel-Richtung ist vorgegeben. Der Betrachter wischt von rechts nach links. Das heißt, die Bildansicht beginnt auf der linken Seite, dann wird das Bild nach links durchgeschoben.
Wenn Deine Panorama-Ansicht jetzt auf der linken Seite noch nichts spannendes zu bieten hast, dann stehen die Chancen schlechte, dass Deine Besucher überhaupt anfangen, zu wischen. Das heißt, sie werden Dein Panorama wahrscheinlich gar nicht in voller Pracht zu sehen bekommen und wundern sich über das unscheinbare Bild in Deinem Feed.
Jetzt ist übrigens der richtige Zeitpunkt, um nach der Verkleinerung des Bild das Panoramafoto für Instagram vorsichtig zu schärfen.
Die Aufteilung
Wenn wir den Ausschnitt vorgenommen haben, hat unser Bild bereits das richtige Maß. Jetzt geht es an die Einteilung. In unserem Beispiel ist es eine Dreiteilung. In Photoshop gehst Du zu Ansicht –> New Guide Layout. In dem neuen Fenster kannst Du die Zahl der Spalten wählen (in unserem Beispiel drei) und die Breite des Stegs zwischen den Einzelbildern. Die muss Null sein, denn wir wollen ja einen nahtlosen Übergang zwischen den Einzelbildern.
Das Schneiden und Teilen
Jetzt gehst Du zurück zu Deinem Ausschnitt-Werkzeug. Hier verbirgt sich im Aufklappmenü des Werkzeugs das Slice-Werkzeug. Wenn Du das aufrufst, erhältst Du im Kopf der Seite den Button Slice to Guides, denn Du anklickst. Damit wird das BIld dann auch wirklich in drei Teile geschnitten.
Der Export der Einzelbilder
Um jetzt die dreit fertigen Einzelbilder zu erhalten wählst Du Export –> Für Web sichern. Das Exportfenster öffnet sich und Du wählst JPG (rechts oben) und eiine gute bzw. sehr gute Qualität. Rechts unten kontrollierst Du noch einmal die Größe (3240 x 1350 Pixel). Natürlich funktioniert das ganze Verfahren auch ohne feste Pixelmaße, nur mit dem Seitenverältnis. Dann erhätst Du jetut wesentlich größere Bilder und überlässt Instagram das Schärfen Deiner Bilder. Aber das ist keine so gute Idee.
Du wählst ‘nur Bilder’ – ‘Default settings’ -‘alle Slices’ und bestimmst einen Ordner zur Speicherung.
Ab zu Instagram
Und der Vollständigkeit halber gleich noch die übrigen Arbeitsschritte. Am leichtesten überträgst Du die Bilder mit AirDrop zu Deinem Smartphone. Dort rufst Du die Instagram App auf, klickst das Plus-Zeichen um neue Bilder hochzuladen und im Hauptfenster mit dem Vorschaubild rechts unten die gestapelten Quadrate mit den runden Ecken.
Jetzt wählst Du die Bilder in der richtigen Reihenfolge. Der Export der drei Bilder in meinem Beispiel erfolgt mit den Endungen 01-02-03, das ist auch die richige Reihenfolge. Vergiss nicht einen griffigen Bildtext zu schreiben, möglichst auch mit der Aufforderung, dass man wischen sollte, um sich alle Bilder des Carousels anzusehen.
Andere Vorteile
Jetzt höre ich bereits ein leichtes Grummeln der Fotografen, die sich beklagen, dass die Bildwirkung natürlich nicht so gut sein, wie bei der klassischen Panorama-Ansicht. Das mag sein. Andererseits belohnt uns der Instagram Algorithmus für unsere Mühen. Instagram zeigt Bilder um so öfter (und erhöht damit Deine Reichweite), je länger sich die Betrachter bei Deinem Bild aufhalten und je öfter sie interagieren.
Die Chancen für beide Verhaltensweisen sind hier ausgesprochen gut. Nur mit einem Video in Deinem Feed, wäre die Aufmerksamkeit vielleicht noch höher.