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Dias scannen: Rollei DF-S 290 HD Dia und Negativscanner

11. September 2015 | Internet, Multimedia, Photos

Dias scannen

Das Problem betrifft jetzt nur die etwas älteren Mitmenschen. Diejenigen, die aus vergangenen Jahrzehnten noch einen stattlichen Vorrat an Dias im Schrank liegen haben und fürchten, dass das alles demnächst nicht mehr nutzbar ist.

Weil aus irgendeinem Grund die alten Dias zu schimmeln anfangen, sich Staub und Pilze festsetzen. Weil die alten Dia-Projektoren sich mit einem leisen Plopp und einem Rauchzeichen verabscheiden. Und weil sowieso kein Mensch mehr alte Fotos in verdunkelten Räumen auf einer Leinwand betrachten will.

So gings mir auch. Und meine Anzahl alter Dias ist  beträchtlich. Die Entwicklung zu digitalen Medien hat immerhin etwas Positives: Wem sein alter Dia-Projektor tatsächlich abraucht, der kann sich  auf Ebay für sehr wenig Geld einen gleichwertigen oder  höherwertigen Ersatz beschaffen. Alte Kodak-Karussell-Projektoren sind günstig zu haben. Und auch meine Kindermann-Überblendanlage gibts mit etwas Geduld zum Schnäppchenpreis.

Schön wäre aber dennoch, wenn man zumindest ein paar Perlen (so sie denn vorhanden sind) aus diesen alten Beständen zum Leben erwecken: sprich vorzeigen könnte. Auf dem Handy, auf dem PC, per Email verschicken, was auch immer.

Erste Wahl: Der Flachbettscanner, für den es ja auch einen Dia-Vorsatz gibt, und der auch auf meinem Schreibtisch steht. Die Scans sind weit entfernt vom Original, auch bei brauchbarer Auflösung, und verlangen dringen nach einer Nachbearbeitung in Photoshop und / oder Lightroom. Beides sehr aufwändig: Das Scannen dauert eine gefühlte Ewigkeit. Die Nachbearbeitung erst recht.

Andere Alternative: Zum Dienstleister schicken. Dann bekommt man nach kurzer Zeit zum akzeptablen Preis hochauflösende Dateien in guter Qualität zurück. Bestens. Man muss eben nur massenhaft Dias aus dem Magazin nehmen, versenden, nachher wieder richtig einsortieren.

Bei mir kam zum Durchsehen der alten Dias auch gleich das Ausmisten und das teilweise Umsortieren in neue CS-Magazine, weil die uralten Magazine  viel Platz brauchen. Also alles rausziehen, auf dem Leuchtpult ausbreiten, die Vergrößerungswürdigen rausfischen, versenden (kommen die auch wieder zurück?) und dann wieder einsortieren.

Dias scannen

Nichts für ungeduldige Menschen wie mich. Also habe ich mir dieses Teil hier bestellt, wohl wissend, dass das ein Kompromiss wird: Rollei DF-S 290 HD Dia und Negativscanner, 9 Megapixel. Und nach ersten Erfahrungen kann ich auch bestätigen: Ja, man muss Kompromisse eingehen, aber ich kann damit leben. Viele qualitätsbewusste Fotografen wird das Ergebnis abschrecken. Aber Hand aufs Herz: Was man vor 20 oder 30 Jahren fotografiert hat hält heutigen Ansprüchen meist sowieso kaum stand.

Mir war  klar, dass zumindest aus meinen Uralt-Beständen keine wirklichen Perlen zu fischen sind. Es ging vielmehr um teilweise verblasste Erinnerungsfotos, um alte Freunde, Bekannte, Familienmitglieder, denkwürdige Situationen. Die Bilder würde ich mir nicht rahmen und an die Wand hängen. Aber ein stinknormaler Abzug, 10×15 Zentimeter groß, den man mal rumzeigen kann oder in ein Album kleben, das würde schon genügen. Die Originale werfe ich ja nicht weg. Wenn ich 90 bin und viel Zeit habe, kann ich die noch immer aufwändig verarbeiten (wenn man dann noch was drauf erkennt).

Und genauso so ist es dann auch geworden: Der Diascanner macht keine Scans, bei denen er streifenweise langsam Dias abtastet, es ist mehr ein Abfotografieren. Was den Vorteil hat, dass es schnell geht. Korrekturen sind in minimalem Maß möglich (heller, dunkler, drehen, etc.) Das funktioniert bei vielen Dias sehr gut. Es scheitert auch bei manchen Dias, von denen ich aber aus Erfahrung sagen kann, dass man an denen auch mit Flachbett-Scanner und intensiver Nachbearbeitung wenig Freude hat. In den beigefügten Schlitten passen vier Dias, die ich nachher auch gleich wieder ins neu sortierte Magazin einreihe, dann ist die Sache erst einmal abgeschlossen. Es geht recht zügig voran und am Ende eines Abends hat man doch ein stattliches Ergebnis.

Die Auswahl zum Drehen der Bilder, für Helligkeit und Farben auf drei Kanälen geht mit den Auf- und Ab-Knöpfen nach Eingewöhnung ebenfalls zügig vonstatten.

Dias scannen

Eine langwierige Datenübertragung findet nicht statt, man braucht zumindest vorerst nicht mal den Computer dafür – außer für den USB-Anschluss, der den Strom liefert. Gespeichert wird recht flott auf einer SD-Karte. Die schiebt man dann später in den Mac und zieht die Bilder auf die Festplatte. Ich habe eine Uralt-Karte mit geringer Speicherkapazität dafür genommen. Oder man bringt die Karte oder einen Speicherstick zum nächsten Bildermacher und lässt sich dort direkt die Fotos ausdrucken. Man kann natürlich auch ohne das Haus zu verlassen die Daten an einen Online-Dienstleister übergeben.

Mein Fazit: Wer nicht den ganzen Winter lang Dia-Bestände aufarbeiten möchte, der kommt mit dieser Arbeitsweise flott voran und erhält recht zügig Papierbilder und Dateien fürs digitale Archiv. In meinen Augen ist der Kompromiss ok. Das gute Stück kostet zur Zeit rund 120 Euro. Und wer seine Alt-Bestände in wenigen Wochen durcharbeitet, der kann das Gerät danach auch wieder verkaufen.

Ansonsten würde ich statt des Flachbettscanners und der Bildbearbeitung den Dienstleister empfehlen.

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Joachim Ott

Journalist & Fotograf

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