Ich dachte ja, das ist ein Thema das eh nur Randgruppen interessiert: Journalisten, Filmemacher, ein kleines Häuflein von Medien-Experten eben. In einem knapp dreiminütigen Video war auf Youtube einige Zeit lang zu sehen, wie das Fahrzeug der Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm ins „rechte Licht” gerückt wurde.
Und obwohl ich den Tatort gesehen hatte: Der Zusammenschnitt der Auto-Szenen mit dem Hinweis auf das jeweilige Feature, das hier gerade demonstriert werden sollte, hat mich doch beeindruckt.
Nu isses weg: NDR vernichtet Spuren am „Tatort“. Der Journalist Stefan Niggemeier hat das Verschwinden dieses Videos aufgegriffen und die zahlreichen Kommentare auf seiner Website zeigen, dass das wohl doch ziemlich viele Leute gesehen haben.
Mein erstes, kindlich naives Staunen über diese Praktiken, die vom NDR wohl dementiert werden, liegt schon längere Zeit zurück. Damals, in den 90ern, habe ich mich darüber gewundert, wie in einem Film zum Thema Weinbau so oft ein Kombi einer bestimmten Automarke durch die Weinberge fuhr. Bis ich über einen Produktionskostenzuschuss der Autofirma las – und damals noch recht empört darüber war.
Heute gehe ich eigentlich schon davon aus: Wenn in einem Film etwas besonders ins Licht gerückt wird, dann zahlt auch einer dafür. Das erhöht die Sympathiewerte für den Hersteller zwar nicht automatisch, aber andererseits macht es auch ein bißchen Spass herauszufinden, wer an welchen Themen in welcher Form interessiert ist, um dort sein Produkt zur Schau zu stellen. Auch wenn ich aus dem Kino komme denke ich manchmal darüber nach, wie solche Kooperationen wohl zustande kommen und was das den Herstellern wert ist.