Auf das Bild klicken für eine größere Ansicht
Irgendwann dachte ich ja mal: Mit Panorama bin ich durch. Im frühen Stadium der Begeisterung erstand ich eine Noblex, belichtete meine (annähernd) 180-Grad-Panoramaaufnahmen auf Kleinbildfilm und ließ sie in einem Speziallabor entwickeln (nein, die Negative NICHT schneiden) und vergrößern.
Mit Einzug des ersten Scanners musste es Quicktime sein: Bilder einzeln aufnehmen mit einer Spezial-Panorama-Halterung von Kiwi, einscannen, verarbeiten. Aaaaah, ein Panorama.
Dann wurde es mit der digitalen Fotografie noch ein bißchen einfacher, bis ich mit dem Über-Hand-nehmen der Kugelpanoramen etwas die Lust an diesem Thema verlor. Total verzerrte Aufnahmen, die auch noch viel Himmel und Fußboden zeigen, darauf konnte ich verzichten.
Nach so vielen verschiedenen, ziemlich aufwändigen Methoden der Panorama-Fotografie war ich seeehr skeptisch, als ich die ersten Panorama-Apps fürs iPhone entdeckte.
AutoStitch zum Beispiel macht klassisch das, was für ein Panorama eines Fotografen notwendig ist: Einzelne Bilder erst aufnehmen, dann zusammensetzen (stitchen). Einfach, aber qualitativ nicht so gut, wie die Funktion in Photoshop, die ich ja sowieso nutzen konnte.
Noch mehr Skepsis dann bei der App 360Panorama: Da musste man nur einmal auslösen, sich dann kontinuierlich im Kreis drehen und das iPhone macht selbsttätig in bestimmten Abständen weitere Aufnahmen und setzt diese nach Vollendung der Drehung auch gleich automatisch zusammen. Und siehe da: Es war gut.
Zwar hat man je nach dem Grad zittriger Hände oder anderer störender Einflüsse noch immer Unregelmäßigkeiten im Bild. Aber leichter und schneller kommt man nicht mehr an Panoramas, zumal noch mit einer leidlichen Auflösung. Man muss auch keine 360-Grad-Drehung hinlegen: Wenn man mit dem Winkel der Aufnahme zufrieden ist stoppt man einfach, klickt noch einmal und dann wird eben ein anderes Maß an Rundumblick erzeugt.
Mit etwas Übung und einer hilfreichen Horizontlinie klappt das ganz gut. Und der alte Kniff von analogen und digitalen Aufnahmen hilft auch hier: Hochformat macht die Panoramastreifen nicht ganz so schmal.
Kurzum, ich kann die App empfehlen. Professionell ist das Ergebnis nicht und verkaufen kann man das natürlich auch nicht. Aber man kann endlich auch hier den Vorteil der besten Kamera nutzen, die ja bekanntlich diejenige ist, die man immer dabei hat.
Mein Favorit sind Landschaftspanoramen (weil da Verzeichnung nicht so auffällt) mit einem annähernd 180-Grad-Ausschnitt. Meistens ist es ja doch so, dass nie der ganze Rundumblick wirklich spektakulär und sauschön ist, sondern eben nur ein Teil.