Emails zu schreiben ist eine Kunst. Muss in etwa die gleiche Kunst sein, wie Forumsbeiträge zu verfassen, Kommentare auf Webseiten zu hinterlassen und ähnliches literarisches Schaffen.
Nein, belächeln Sie es nicht, es ist so: Es gibt Menschen, die haben die besten Absichten und aufrechtesten Charakter, und dennoch versteht man entweder nicht, was sie einem sagen wollen oder man missversteht es gar als Spam.
Und das wird am Ende einer Mail oftmals auch nicht besser: Der abschließende Gruß in Emails (oder auf englisch die closing lines) können den Gesamteindruck einer kurzen Mitteilung entweder unterstützen oder aber auch zunichte machen. Zu förmlich oder zu locker, zu distanziert oder gar anbiedernd – es lässt sich schwer einschätzen, wie der Empfänger reagiert. Und allgemein gültige Benimmregeln scheint es noch nicht zu geben.
Über eines meiner Lieblings-Blogs swissmiss habe ich einen Link zu einem interessanten Beitrag gefunden, der zumindest die englischsprachigen closing lines ziemlich gut einordnet: Second Chance for a Last Impression. Den Titel braucht man glaube ich nicht zu übersetzen.
Nun lassen sich dummerweise die englischsprachigen Formeln nicht gut übersetzen und schon gar nicht mit der richtigen Bedeutung vermitteln, wenn Englisch nicht die Muttersprache ist. Und ein Ausweichen auf die Anglizismen ist sicher auch keine praktikable Lösung.
Mein Tipp: Mit einem Streifzug durch die erhaltenen Mails der letzten Monate haben Sie rasch eine staatliche Zahl an Grußformeln und Abschiedsfloskeln beisammen. Nach obigem Muster kann man beide gut kombinieren. Wen ich mit „Hallo” begrüße, denn kann ich auch mit ”vielen Grüßen” verabschieden. Und je förmlicher ich in der Anrede werden, desto stilvoller kann auch der Abgang werden.