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Timelapse-Aufnahmen mit dem iPhone sind der Hingucker: In jedem Video, auf jeder Webseite, in jedem Social Media Account ziehen die Zeitraffer-Aufnahmen die Aufmerksamkeit auf sich. Es gibt ungezählte Anleitungen, wie man Timelapse Aufnahmen am besten macht und welche Geschwindigkeiten man wählen sollte für Aufnahme und Wiedergabe. Dazu stellt sich die Frage, welche Ausrüstung man braucht (nicht viel), wie man die Aufnahmen weiter verarbeitet.
Aber selbst Profis geben zu, dass es kaum einen einfacheren Weg zu guten Timelapse Aufnahmen gibt, als die eingebauten Funktionen des iPhone. Wenn Du nur weinge, einfache Dinge beachtest, kommst Du damit zu guten Ergebnissen, die Du oft und vielseitig verwenden kannst. Ich mache meine Timelapse-Aufnahmen sowohl mit einem älteren iPhone 6s als auch mit einem iPhone 11. Aber jedes aktuell auf dem Markt befindliche iPhone funktioniert genauso.
[DOWNLOAD: PDF-Leitfaden für Timelapse-Aufnahmen mit dem iPhone (kostenlos)]
Die Basics für iPhone-Timelapse-Aufnahmen
Der deutsche Name Zeitraffer-Aufnahme für Timelapse Aufnahmen sagt es schon: Es sind Aufnahmen, über einen längeren Zeitraum (von etwa einer Minute Aufnahmedauer bis zu fast drei Stunden), in der die Zeit in der Wiedergabe ‘gerafft’ ist. Jedes iPhone kann das automatisch für Dich machen und (!) optimieren. Damit fällt zwar die ganze Berechnung von Intervallen und Dauer sowie Nachverarbeitung der Aufnahmen für Dich weg. Aber auf etwas kannst Du nicht verzichten: einen festen und unveränderlichen Halt für Dein iPhone für die gesamte Aufnahmedauer.
Nun kannst Du erfinderisch an die Sache dran gehen, Dein iPhone gegen ein Fenster legen, auf die Scheibenwischer an der Frontscheibe Deines Autos oder es mit Klebeband irgendwo befestigen. Aber wenn Du ein wenig Geld in die Hand nimmst, und Dir ein Ministativ oder ein Reisestativ gönnst, wirst Du das nicht bereuen.
[Es gibt einen weiteren Artikel mit Video zum Thema Timelapse. Er ist nicht speziell auf das iPhone bezogen, deckt aber andere, allgemeinere Fragen ab. ]
Und weil man das iPhone nicht so ohne weiteres auf einem Stativ befestigen kannst, brauchst Du für Deine Timelapse Aufnahmen noch eine Halterung für das iPhone. Ich verwende auf Reisen diese, aber es gibt sie in vielen Variationen und Preisklassen.
Komfortabler und stabiler (dafür auch schwerer) sind solche, bei denen sich das Smartphone besser fixieren lässt und solche, bei denen man fixieren und vom Querformat ins Hochformat wechseln kann. Sie sind meistens auch problemlos an alle Geräte und Variationen (mit / ohne Bumper / Hülle / Zusatzobjektiv) verwendbar.
Die Aufnahme (Kamera-App)
Gleich kanns losgehen. Zu den minimalen Vorbereitungen gehört noch, dass Du in den Einstellungen Benachrichtigungen deaktivierst und den Flug-Modus aktivierst. Wenn eine Drei-Minuten-Aufnahme abgebrochen wird, weil Du ans Telefon gehst, mag das noch angehen. Aber falls die Aufnahme nach einer halben Stunde abgebrochen wird, ist das ärgerlich.
Wenn Du die Kamera montiert und ausgerichtet hast, öffnest Du die Kamera-App, die zu den Bord-Werkzeugen jedes iPhone gehört. Es gibt zahlreiche andere Apps, kostenpflichtig und gratis. Aber mit den Ergebnisse dieser vorinstallierten App kannst Du schon ziemlich gute Ergebnisse produzieren.
Hältst Du Dein iPhone im Querformat, dann ist neben dem roten Aufnahmeknopf standardmäßig die Einstellung “FOTO” aktiviert. Du streichst mit dem Finger in der Bildfläche nach unten, bis nach Video und Slo-Mo die Einstellung “ZEITRAFFER” erscheint.
Eine zweite wichtige Sache ist der AE/AF-Lock. Wenn Du an einem bildwichtigen Teil Deines Bildes den Finger auflegst, erscheint nach kurzer Zeit das kleine gelbe Quadrat, in dem Belichtung, Fokus und Weißabgleich eingestellt werden. Dazu der Hinweis: AE/AF-SPERRE. Damit sind diese drei genannten Einstellungen fixiert und ändern sich nicht mehr, über die gesamte Zeitraffer-Aufnahme hinweg. Das ist in fast allen Fällen richtig so, denn diese Einstellungen sollen sich bei Zeitraffer-Aufnahmen auch dann nicht ändern, wenn sich das Licht ändert.
Der Rundum-Sorglos-Prozess
Das wars auch schon. Du startest die Aufnahme für das iPhone Timelapse über den roten Knopf und beendest sie damit. Aber erst dann, wenn Du meinst, Du hast genügend Bewegung und Veränderung in Deinem Clip festgehalten. Denn das ist natürlich die Magie in dieser Geschichte. Du brauchst langsame Bewegungen, die entweder kaum wahrnehmbar sind (zum Beispiel Wolkenbewegungen). Oder einfach unspektakulär wirken (zum Beispiel Autoverkehr) zu beschleunigen.
Oben im Fenster wird Dir die gesamte Aufnahmedauer angezeigt. All die Kleinigkeiten wie Intervall, Belichtungszeiten, Blende, Zeit, Dauer, steuert das iPhone selbsttätig. Und das bedeutet, dass automatisch auch die Einstellungen je nach länge des Clips verändert werden. So wird eine kurze Aufnahmen beispielsweise um das 15fache beschleunigt wiedergegeben, eine 30minütige Aufnahme wird auf das 60fache Tempo beschleunigt. Und eine Aufnahme von bis zu zwei Stunden 40 Minuten (das Maximum), wird um den Faktor 240 beschleunigt.
Diese Automatik hat viele Vorteile. Wenn ich bei einer normalen Zeitraffer-Aufnahme an meiner Kamera alle Einstellungen für fünf Minuten Aufnahme einstelle, habe ich meist kurze Intervalle und damit vergleichsweise viele Bilder. Verlängere ich das nun auf zwei Stunden, dann erzeuge ich eine gigantische Datenmenge. Und der Clip wird dann auch noch in der beschleunigten Version sehr lang.
Nachbearbeiten?
Und das wars. Das iPhone speichert nicht die Einzelbilder, sondern nur den Zeitraffer-Clip. Das geschieht mit einer akzeptablen Datenmenge und einer für meinen Geschmack “runden” und weichen Wiedergabe. Wer noch etwas verbessern will, der kann in iMovie oder FCPX (als Mac-Benutzer) die Länge und Geschwindigkeit beeinflussen. Besser investiert wäre die Arbeitszeit nach meiner Ansicht – wenn überhaupt – ggf. in eine Farb-Korrektur.
Was geht noch?
Nichtsdestotrotz gibt es noch immer Möglichkeiten, auch diesen Prozess zu verbessern. Man kann andere Apps nutzen, die erweiterte Einstellungen ermöglichen, wie zum Beispiel Pro Camera von Moment oder Filmic Pro. Du hast damit Einfluss auf die Belichtungszeit und kannst mit einem Gaustufenfilter eine leichte Bewegungsunschärfe erzeugen. (Hier ist ein Artikel zur Verwendung des Graustufenfilters am iPhone 11.) Oder Du nutzt die Funktion ‘Motion Blur’ in der oben genannten Moment App.
Ich empfehle Dir das YouTube-Video, das dies alles ziemlich ausführlich und anschaulich schildert.
Damit kann ich auch 4K-Aufnahmen erzeugen oder ich kann eine Bewegungsunschärfe erzeugen durch längere Belichtungszeiten. Und wenn ich ein Gimbal nutze für eine Stablisierung des iPhones, dann sind auch bewegte Aufnahmen drin und es wird ein Hyperlapse draus. Dazu bewege ich entweder das Gimbal oder es steuert selbsttätig die Ausrichtung der Kamera.
Und abschließend noch ein Schnipsel in Kurzform: