Auflösung und Sensorgröße: Wie gut ist meine Kamera?

5. Februar 2020 | Photos

Auflösung und Sensorgröße, ist das gleichbedeutend mit Bildqualität? Was brauche ich für große Abzüge? Oder gar für ein Panoramabild?

Auflösung und Sensorgröße, ist das gleichbedeutend mit Bildqualität? Was brauche ich für große Abzüge? Oder gar für ein Panoramabild?

Wenn es um Auflösung und Sensorgröße geht, kommen viele Fotografen etwas ins Straucheln. Denn die technischen Daten der digitalen Bilderwelten haben nicht alle parat. Brauche ich eine Kamera mit Vollformatsensor? Und hilft mir Vollformat bei 4K-Video? Brauche ich überhaupt 4K-Video? Und auf was soll ich nun beim Kauf achten? Sensorgröße und / oder Auflösung? Die einzige korrekte Antwort dazu gibts nicht. Nicht einmal die lange Jahre gültige Empfehlung „So gut wie möglich und so teuer, wie erschwinglich” scheint mehr Gültigkeit zu haben. Aber es gibt dennoch eine gute Nachricht. In fast allen Kamera-Klassen, vom Smartphone bis zur High-End-DSR,  gibt es Angebote, die gute Ergebnisse liefern.

Auflösung als Stolperstein für Vergrößerungen

Bei vielen ist die althergebrachte Vergrößerung von Bildern der Anlass, an dem sie ins Grübeln kommen. Reicht die Auflösung meiner Kamera, um zum Beispiel nach dem Urlaub einen DIN A 4 großen Abzug machen zu lassen? Oder reicht die Auflösung sogar für ein schickes Panoramaformat über dem Wohnzimmer-Sofa?

Bis hierhin ist das leicht zu beantworten. DIN A 4 ist 30 x 21 Zentimeter groß. Das ergibt bei einer idealen Druck-Auflösung von 300 dpi insgesamt 3503 x 2480 Pixel. Das kann man leicht in seiner Kamerabeschreibung nachschlagen. Zur Information die Bilddaten meiner Kameras:

  • Mein altes iPhone 6s erzeugt mit einer Auflösung von 12 Megapixel Bilder mit 4032 x 3024  Pixel
  • Mein neues iPhone 11 hat ebenfalls 12 Megapixel Auflösung – aber drei verschiedene Kameras, bessere Bildqualität und eine Auflösung 4032 x 3024  Pixel
  • Die Uralt-Canon 550D mit einem APS-C-Sensor und 18 Megapixel Auflösung erzeugt Bilder mit 5184 x 3456  Pixel
  • Die neuere Canon EOS M6 hat eine Auflösung von rund 24 Megapixel und liefert Bilder mit 6000×4000 Pixel
  • Die Panasonic Lumix LX100 mit einem MFT-Sensor und 16 Megapixel Auflösung erzeugt Bilder mit 4272 x 2856 Pixel, wohl deswegen, weil die Sensorgröße nicht vollständig ausgelesen wird (siehe Lumix G81 unten)
  • Die Panasonic Lumix G81 hat ebenfalls einen MFT-Sensor mit 16 Megapixel und erzeugt Bilder der Größe 4592?×?3448 Pixel.

Vor allem an der Gegenüberstellung von alten und neuen Modelle der gleichen Marke erkennt man sehr schön: Die Sensorgröße ist oftmals gleich, die Auflösung nicht unbedingt viel größer. Aber die Qualität hat sich dennoch verbessert.

Die Sensorgröße ist wichtig, die Auflösung auch - für gute Qualität braucht es dennoch mehr.

Die Sensorgröße ist wichtig, die Auflösung auch – für gute Qualität braucht es dennoch mehr.

Auflösung und Sensorgröße

Soweit wäre die Welt der Fotografen beim Einkauf einer neuen Kamera ziemlich einfach. Auflösung nachschlagen, bestes Preis-Leistungs-Verhältnis ermitteln – fertig. Aber Auflösung ist eben nicht alles. Die Größe des Sensors ist – wie einiges andere – ebenfalls ein Faktor für Qualität von Fotos und Videos.

Das iPhone 6s hat einen Sensor, der 6,2 x 4,6 Millimeter groß ist. Für das iPhone 11 scheint es keine offiziellen Angaben zu finden. Eine Information aus dem Internet lautet lediglich, dass der Hauptkamerasensor für das Weiwinkel 1/2,55 Zoll groß sei, der der Normalkamera 1/3,4 Zoll.

Der Bildsensor der Panasonic Lumix DMC-LX100 17,3 x 13,0 Millimeter groß. Das ist der Standard des Micro-Four-Thirds Sensors (MFT), den viele Systemkameras benutzen (also meistens nicht DSLRs).

Meine alte Canon 550D verwendet wie heute noch viele preiswerte DSLRs einen APS-C-Sensor, und der ist 22,2 x 14,8 Millimeter groß und löst 18 Megapixel auf. Die neuere Canon EOS M6 hat die gleiche Sensorgröße, holt aber 24 Megapixel heraus.

Und wer sich noch an das gute alte Kleinbild-Format 36 x 24 Millimeter erinnert: Auch das gibt es noch. Es ist der Königsklasse der Vollformat-Kameras vorbehalten und erbringt zum Beispiel bei der Canon 6D ganze 20,6 Megapixel. Bei moderneren Profikameras können aber auch das 40 oder 50 Megapixel erreicht werden.

Ist nur die Größe entscheidend?

Man ahnt es schon. Die Auflösung hängt zwar mit der Sensorgröße zusammen. Aber es gibt auch kleinere Sensoren, die eine höhere Auflösung haben. Das es hier ”Spielraum” gibt, belegt schon die Tatsache, dass die Einsteigermodelle von Canon bei gleicher Sensorgröße die Auflösung von 18 auf 24 Megapixel gesteigert haben.

Warum? Wegen der Bildqualität? Nun zuallererst wohl deswegen, weil viele Kamerakunden die Auflösung als einziges Kriterium für Bildqualität kennen. Und zweitens wohl einfach deswegen, weil es geht.

Bildqualität mit geringerer Auflösung

Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass es gute Bildqualität sowohl mit kleineren Sensoren, als auch mit geringerer Auflösung gibt. Plattformen wie dpreview.com testen jedes neue Kamera-Modell und machen meist klare Aussagen zur Bildqualität. Dazu gibts Testbilder und Messungen.

Trotzdem bleibt oft auch der persönliche, rein subjektive Eindruck, dass die teureren Kameras die besseren Bilder machen. Gibts also noch eine geheime Zutat?

Zum einen wird die Schärfe der Bilder auch durch die Qualität und Arbeitsweise der Sensoren beeinflusst. Wer aus einem kleinen Sensor 20 Megapixel Bilddaten erzeugen will, der muss zwangsläufig mehr Kniffe anwenden, als bei einem großen Sensor.

Bildqualität ist kein fester Begriff

Was oft vergessen wird: Das Objektiv ist mindestens ebenso entscheidend für die Bildqualität wie die Kamera. Mit dem Kauf besserer Wechselobjektive ist später ein Nachbessern möglich. Ob das Argument noch gilt, Geld für teure Objektive sei gut angelegt, weil man diese Jahrzehnte lang nutzt, weiß ich nicht. Die Zeiten, in denen man sich für den Rest seines Lebens auf eine große Marke festlegt, scheinen vorbei zu sein.

Bildqualität umfasst eben auch Schärfe, Kontrast, den Kontrastumfang, Dynamik. Und Rechenspiele mit der 300-dpi-Druckauflösung helfen nur bedingt: Ein 100 Zentimeter breites Bild braucht nämlich gar keine 300 dpi, um scharf zu wirken. Und es wird sich beim Betrachten auch niemand direkt vor die Nase halten. Wer heute fürs Wohnzimmer Bilder mit 50 x 70 cm Größe bestellt, der wird sich wundern, dass er auch bei weniger als dpi Auflösung noch grünes Licht für ausreichend Bildqualität angezeigt bekommt.

Die Lumix LX 100: kompakt, hohe Lichtstärke, gutes Bokeh - aber eben kein Wechselobjektiv.

Die Lumix LX 100: kompakt, hohe Lichtstärke, gutes Bokeh – aber eben kein Wechselobjektiv.

Bokeh als Entscheidungshilfe

Das hier schon erläuterte Bokeh eines Bildes hängt ebenfalls an der Sensorgröße . Und viele Menschen empfinden die meist mit DSLR aufgenommenen Bilder mit ausgeprägtem Bokeh und einer geringen Schärfentiefe als qualitativ besser – sowohl bei Fotos als auch bei Videos. Wer selbst schon mit kleinen Kompaktkameras fotografiert hat, der weiß, dass die meisten Bilder dieser Kameras von vorne bis hinten scharf sind. Das ist für Foto-Anfänger gut und bringt ein befriedigendes Ergebnis.

Fortgeschrittene Fotografen wollen dagegen oft ein Motiv freistellen, von einem unscharf abgebildeten Hintergrund trennen. Aus physikalischen Gründen geht das mit einem großen Sensor besser. Ein Stück weit kann man auch kleinere Sensoren zu dieser „Freistellung” bringen: Wenn man zum Beispiel sehr lichtstarke Objektiv hat und mit offener Blende fotografiert und / oder den Tele-Effekt nutzen kann. Einige Tipps, wie man Unschärfe und Bokeh auch mit einfachern Mitteln erzeugen kann, findest Du hier.

Und weil uns engagierten Fotografen das Bokeh so wichtig ist, hier noch ein Schwenk zu den Sozialen Medien. Der Youtuber MKBHD hat vor Kurzem einen Vergleich gestartet mit den Kameras diverser Smartphones. Bewertet wurden die Bilder bei einer Twitter-Umfrage von ganz normalen Internet-Besuchern (also keine Fotografen). Das überraschende Ergebnis ist, dass denen der Freistellungseffekt oder das Bokeh ziemlich egal waren.  Sie bewerteten diejenigen Bilder am besten, die hell und durchgehend scharf waren.

Mein Fazit

Gute Bildqualität gibt es bei allen Sensorgrößen und Preisklassen. Ob rein rechnerisch die Auflösung für gewünschte Vorhaben wie große Abzüge oder Panoramabilder reicht, lässt sich leicht errechnen. Ob die Bildqualität auch unabhängig von den Zahlen den eigenen Ansprüchen gerecht wird, lässt sich nur mit guten Tests und Vergleichen herausbekommen. Rezensionen oder Gefälligkeitsberichte in Blogs bringen hier wenig.

Bei DSLRs und Systemkameras ist die Auswahl groß und die für die Qualität fast ebenso entscheidende des Objektivs lässt sich durch Wechselobjektive beeinflussen. Bei Kompaktkameras ohne Wechselobjektiv wird man am ehesten fündig bei den Modellen, die gute Objektive mit hoher Lichtstärke haben. Die kosten freilich ebenfalls etwas mehr, sind aber dennoch preiswerter und kompakter.

 

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