
Link in Bio: selbstgebaute Linkzentrale statt Linktree.
Link in Bio ist ein bißchen die Achillesferse von Instagram. In jedem grundlegenden Artikel über Instagram wird die Plattform gelobt – bis auf einen kleinen Haken. Es gäbe halt nur einen Link, den man platzieren könnte. Und das ist der ‚Link in Bio‘, also in den persönlichen Angaben zum Account im Kopf der Seite. Den braucht man hierzulande aber eigentlich fürs Impressum. Findige Anbieter wie Linktree und andere haben längst eine Geschäftsidee aus dem ‚Link in Bio‘-Manko gemacht. Sie bieten einen Link in Bio an, hinter dem gleich mehrere wichtige Links für seinen Account bündeln kann. Aber es geht noch einfacher.
Der bekannteste dieser Anbieter für einen effektiven Link in Bio ist sicher Linktree, aber es gibt einige mehr (zum Beispiel campsite.bio, contactinbio). Alle funktionieren gleich, die meisten ‚Link in Bio‘-Varianten sind in der Basis-Version kostenlos. Erst in der besseren Version entstehen Kosten, dann erhält man oft auch eine Auswertung. Aber alle haben zwei Schwächen, zumindest nach meinem Wissen.
Der eine Haken ist der, dass der Link in Bio zum Impressum damit hinfällig ist. Da steht jetzt der von Linktree oder ähnlichen Diensten. Zwar kann man auch in die Linksammlung, die man sich schnell am Smartphone zusammen basteln kann, einen Link zu Datenschutzerklärung und Impressum einfügen. Noch ist aber nicht sicher, ob diese Lösung für den komfortableren Link in Bio bei gerichtlichen Auseinandersetzungen standhält. Bislang zumindest ist mir aber nichts von Problemen bekannt.
Die andere Schwäche wiegt in meinen Augen schwerer. Denn natürlich hat der Anbieter, der diese kleine Linkzentrale zur Verfügung stellt, damit auch die Besucher Deines Instagram Accounts und Deiner Website als Besucher. Und damit sollte er in Deiner Datenschutzerklärung ebenfalls auftauchen.
Die eigene Lösung für Link in Bio
Die Alternative zu Linktree und ähnlichen Angeboten ist relativ einfach. Wer eine eigene Website betreibt, der nutzt heute meist auch ein Redaktionssystem. Mit den entsprechenden Layoutvorlagen braucht also niemand mehr einen Programmierer oder einen Dritt-Anbieter, um für den ‚Link in Bio‘ eine eigene kleine Linkzentrale zu basteln. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass die Besucher Deines Instagram Accounts keine Umwege zu gehen brauchen, und direkt auf Deiner Website landen. Und damit musst Du auch nicht darlegen, ob und wie jemand Daten anders Daten sammelt.
Für den Besucher ist es in meinen Augen auch eher Vertrauen erweckend, im Account von Joachim Ott auf einen Link bei www.joachimott.de zu klicken, als auf einen verschlüsselten Link oder die URL eines Dritt-Anbieters.
Natürlich ist das alles nur dann sinnvoll, wenn die Instagram-Besucher über ihr Smartphone auf eine Seite stoßen, die für mobile Ansichten optimiert ist. Wenn das bei Dir noch nicht der Fall ist, wäre der erste Schritt der Wechsel zu einem responsiven Theme für Dein Redaktionssystem.
Viele Themes beinhalten auch ein Layout für eine Landingpage. Das ist ein Layout, bei dem Kopf und Fuß der Seite ausgeblendet sind, damit der Besucher nicht an den Buttons und Links in der Seite vorbei navigiert. Das bietet sich für diese Landingpage an.
Halte es einfach
Den bestechenden Vorteil der Drittanbieter-Lösungen möchte ich gerne beibehalten. Die Lösung soll sehr einfach gehalten sein. Sie sollte mehrere Links beherbergen, unter anderem zu den Seiten Impressum und Datenschutz. Und sie sollte auch optisch eher schlicht sein, ohne jede Ablenkung. Bei mir heißt diese Seite „Linkzentrale“ und der Link dazu ist kurz ‚lz‘: https://www.joachimott.de/lz
Mit WordPress erstellst Du diese einfache zusätzliche Seite in fast allen Layouts ohne großen Aufwand. Zwar kannst Du für eine ganz reduzierte Version auch auf Kopf und Fuß der Seite verzichten (Landingpage). In meiner eigenen kleinen ‚Linkzentrale‘ habe ich beides drin gelassen. Die Navigationsleiste im Kopf der Seite schrumpft auf dem Smartphone sowieso auf drei kleine waagrechte Balken zusammen. Und der Fuß ist klein, muss aber für diesen Zweck auch gar nicht erscheinen, weil die meisten Besucher wahrscheinlich nicht so weit runter scrollen.
Der Standardaufbau
Den Standardaufbau des Layouts haben sowohl Instagram als auch die Dritt-Anbieter vorgegeben. Oben auf der Seite erscheint das kreisförmige Porträtfoto meines Accounts. Darunter stehen die Tasten mit den Links zu den wichtigsten / aktuellsten Seiten.
Natürlich kann man auch hier jeweils die aktuellsten Blogbeiträge einzeln verlinken. Ich verzichte auf diese Mehrarbeit. Denn mit einem Link zu meinem Blog sehen die Besucher sowieso den neuesten Beitrag ganz oben. Aber natürlich kannst Du Deine eigene Seite mit der Linkzentrale so oft aktualisieren und ändern, wie Du möchtest.
Mein Fazit
Die hier beschriebene Lösung ist zwar noch mit etwas rechtlicher Unsicherheit behaftet. Aber für die Besucher ist es nach meiner Ansicht beruhigender, wenn kein Dritt-Anbieter dazwischen geschaltet wird. Der könnte sich bei der Masse der Links und Klicks daraus eine Menge interessanter Profile erstellen und ggf. auch nutzen. Der Aufwand für die Erstellung ist sehr gering.
Derzeit wird dieser Link in meinem Instagram Account rund ein Dutzend Mal im Monat angeklickt, Tendenz steigend.