Auch wenn der November viel zu warm und sonnig war: Pünktlich zum letzten Wochenende vor dem ersten Advent wurde es kühl und nass und trüb. Der passende Rahmen also für das vorweihnachtliche Backen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt zwar nicht immer weihnachtliche Stimmung auf, aber es rücken die Termine ins Blickfeld. Was noch vor Jahresende gemacht werden muss – und gemacht werden darf – vom Wunschzettel bis zu ersten Einkäufen und Bestellungen.
Für ein Magazin habe ich vor kurzem die Geschäftsführerin einer Groß-Bäckerei interviewt. Sie machte – wenig überraschend – die Feststellung, dass immer weniger Familien sich Zeit nehmen, selbst zu backen. Der Trend geht zu den hübsch abgepackten Tütchen mit diversen Mischungen, die pünktlich ab Anfang November in den Filialen stehen. Angebote wie “Linzer to go” – sozusagen das badische Weihnachtsgebäck schlechthin, klein gestückelt in einem Plastikbecher – sind wohl der Versuch, alt hergebrachtes in neuer Form zu bewahren (um es mal positiv auszudrücken).
Bei uns haben Mutter und Tochter ein Wochenende die Küche beschlagnahmt, herausgekommen sind neun Sorten leckeres Weihnachtsgebäck, die uns jetzt bis zum Fest begleiten werden. Vieles davon wird verschenkt. (Nicht weil die Mengen zu groß waren, sondern anders herum: Die Mengen sind so groß, damit man viel verschenken kann.)