Online-Anbieter für T-Shirts sind seit langer Zeit sehr beliebt, das Geschäftsmodell ist einfach nachzuvollziehen. Man kann auf einer großen Plattform seine Entwürfe verwirklichen und zum Kauf anbieten. Der recht geringe Anteil am Gewinn macht die Sache aber mehr zu einer Werbemasche. Und wer nicht sehr ambitioniert zur Sache geht, dessen Entwurf geht in dem Meer semi-professioneller und professioneller Entwürfe wahrscheinlich unter.
Größer ist der Anteil am Verkaufserlös, wenn man gleich eine größere Stückzahl drucken lässt und dann auf verschiedenen Wegen vermarktet, auch über die eigene Website. Der Haken ist, dass auch das Risiko größer ist, weil man die Kosten vorstreckt und nachher vielleicht auf seinen T-Shirts sitzen bleibt.
Einen neuen Weg, einen Mittelweg geht Teespring. Man erstellt einen Entwurf und berechnet, wieviel Stück verkauft werden müssen, damit sich das lohnt. Der kalkulierte Preis gibt recht schnell darüber Auskunft, was die Sache abwirft. Wird die Menge erreicht, geht das Shirt in Druck. Kleiner Halen: Die Besteller bekommen eben nicht sofort ihre Ware, sondern müssen abwarten, bis genügend Besteller zusammen kommen. In Zeiten, da das nächste heiße Ding im Internet die Zustellung am tag der Bestellung werden soll, vielleicht etwas heikel.
Klarer Vorteil: Gedruckt wird erst, wenn ein Gewinn gemacht wird. Die Vorschläge des Anbieters kann man selbst variieren, in dem man den Stückpreis senkt (was logischerweise nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich ist) und / oder die Stückzahl erhöht. Die Kampagnendauer, innerhalb derer sich das entscheidet, geht zwischen 5 und 21 Tagen.
In der Abteilung University erfährt man mehr darüber, wie es funktioniert und bekommt Hilfestellung für sein Projekt. Ich finde die Idee deswegen gut, weil die Einstiegsschwelle niedriger liegt: Wer einen eigenen Entwurf macht (Vorlagen oder Sprüche haben wohl kaum echte Erfolgschancen), der kann schon starten. Und keine Shirts zu verkaufen ist sicher weniger frustrierend, als auf Kosten sitzen zu bleiben.
Die ideale Anwendung (das sagt wohl auch der Name Kampagne) ist sicher eine Wohltätigkeits-Kampagne: Wenn man also mit dem Verkauf der T-Shirts Geld sammelt für einen guten Zweck. Dann drücken die Kunden sicher auch mal eine Auge zu bei der Qualität des Entwurfs, und sie sind bereit, einige Zeit auf das Shirt zu warten. Im Gegenzug erfahren sie ja mit Beginn der Kampagne schon, wieviel Geld wem zur Verfügung gestellt wird.
(Anmerkung: Ich bin kein Werbepartner und bekomme für diesen Artikel kein Geld, keine Provision, und auch sonst nix.)
