Apple hat die Preise angehoben für Produkte in iTunes. Darunter sind einige Änderungen, die allen wehtun (die billigste App kostet nun 89 Cent statt 79 Cent), das ist jetzt der Einstiegspreis. Und es gibt einige Änderungen, die iTunes wohl vorübergehend lahmlegen.
Denn Apple hält sich an Preisstufen: Man kann sein Produkt nicht für 1,05 Euro anbieten. Bzw. man kann Apple mitteilen, dass man 1,05 Euro haben möchte, Apple berechnet seine Kosten und Gebühren und ordnet das Produkt dann in die entsprechende Preisstufe ein.
Bizarres Ergebnis an diesem Wochenende: Während man die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am Kiosk (oder in meinem Fall beim Bäcker) für 3,30 Euro erstehen konnte (1 Pfund totes Holz inklusive Transport der Rohstoffe und des Fertigproduktes durch die ganze Republik und das Aushändigen vor Ort) zahlte man für die digitale Version 3,59 Euro. Bei anderen Blättern war es ähnlich.
Der schwarze Pater war von den Verlagen Apple zugeschoben worden, man sei nicht rechtzeitig informiert worden, berichtete Meedia. Jetzt wird wieder über Preishoheit der Verlage und freie Marktwirtschaft diskutiert. Das hat auch alles seine Berechtigung.
Die peinliche Situation wäre aber meiner Meinung gar nicht erst entstanden, wenn die digitalen Versionen einer Zeitung oder Zeitschrift einen „gerechteren” Abstand zum Preis der Print-Version gehabt hätten. Beispiel Tageszeitungen: Die wenigen, die Einzelausgaben anbieten (meistens muss man abonnieren) sehen sich nun mit einer Preiserhöhung von 79 auf 89 Cent für eine Einzelausgabe konfrontiert. Kein Thema, finde ich.
Schmerzlicher finde ich, dass – aus welchen Gründen auch immer – die Vorschauen für Zeitungen und Zeitschriften weggefallen sind. Jetzt kann man sich nicht mehr vorher über den Inhalt informieren, bevor man kauft. Da das bei allen von mir aufgerufenen Apps der Fall war, gehe ich mal davon aus, dass es alle Angebote trifft.