Was ist schon normal? Die Bezeichnung Normalobjektive stammt eindeutig noch aus den Anfängen der SLR-Fotografie. Damals war das 50-mm-Objektiv die preisgünstige Standardvariante, mit der man sein Gehäuse bestückte. Heute sind die Standard-Zooms im Bereich zwischen 35 und 80 mm wohl eher der Normalfall.
Wer es wagt, zwischendurch die Normalobjektive seiner alten, nicht-digitalen SLR aufzusetzen, der erlebt eine Überraschung: Bei offener Blende schrumpft hier der Tiefenschärfebereich zusammen. Was für den Foto-Alltag recht unpraktisch ist, hat für Detailaufnahmen und auch für Porträtfotos durchaus seinen Reiz. Mit den modernen Objektiven muss man teilweise schon richtig tricksen, um irgendetwas im Unschärfebereich verschwinden zu lassen.
Den Reiz dieser Perspektive hat man wohl zuerst bei Sigma entdeckt. Von hier gibt es seit längerem schon das Sigma 30mm 1,4 EX DC HSM, das bei einer 1,5fachen Verlängerung am ehesten der Normalbrennweite entspricht. Mit rund 400 Euro steht dieses Objektiv sicher nur auf relativ wenigen Wunschlisten, und ganz sicher nicht bei den Neulingen, die sich von Beginn eine größere Brennweiten-Abdeckung wünschen. Trotzdem hat das Objektiv seine Fans, wie man zum Beispiel auch bei Flickr sehen kann.
Jetzt hat Nikon nachgezogen und bietet ein 35-mm-Objektiv an. Allerdings nicht ganz so lichtstark (1,8) und voraussichtlich in einer niedrigeren Preisklasse. Ich habe zwar keine offizielle Preisangabe gefunden, aber dafür auf der Website Photospion nähere Angaben gefunden: Liefertermin März 2009, Preis 229 Euro.