Drahtlos blitzen ist offensicht noch deutlich einfacher und komfortabler geworden. Das ist die positive Seite einer Nachricht, die zunächst einmal für mich nicht so prickelnd war: Seit Jahren nutze ich zwei Nikon SB 24 als drahtlose Blitze zusammen mit den preiswerten Funk-Fernauslöser von Yongnuo, die ich hier schon einmal beschrieben habe. Ein Verfahren, an das ich mich gewöhnt habe: Zwei externe Blitzer auf die eingeschalteten Fernauslöser setzen, Fuß oder Stativ drunter und die erste Einstellung der manuellen Blitzleistung nach Gefühl vornehmen (je nach Entfernung zum Objekt und der ISO-Einstellung also zwischen 1/4 und 1/16. Auf die Kamera kommt dann das Sendeteil, das mit einem Kabel (in meinem Fall mit einer Canon) verbunden wird. Fertig.
Nun hat einer der beiden Alt-Blitze den Geist aufgegeben. Eine Reparatur lohnt nicht, verkaufen wahrscheinlich auch nicht. Bleibt ein Nikon SB 24 und ein noch vorhandenes neueres Modell, das Speedlight SB-600. Prinzipiell lassen sich alle Blitze verwenden, deren Leistung sich manuell einstellen lässt, auch ältere Modelle funktionieren klaglos.
Da mir die Mixtur aber nicht nur unordentlich sondern auch unzuverlässig erschien (wann gibt der andere Alt-Blitz auf?) habe ich nach den neueren preiswerten Blitzen geschaut. Und da ich mit Yongnuo gute Erfahrungen gemacht habe, kommen zwei Varianten in Frage.
Das ältere Modell, der Yongnuo YN-560 Mark III kostet derzeit knapp 60 Euro und funktioniert mit meinen Funkfern-Auslösern RF 603. Er hat selbst einen eingebauten Funk-Empfänger, so dass die externen Funkfernauslöser nicht mehr nötig sind.
Das neuere Modell, der Yongnuo YN-560 Mark IV kostet jetzt zwar knapp 70 Euro, kann aber mehr: Er funktioniert selbst als Master-Blitz und kann die anderen Blitzer ohne Zusatzgerät auslösen. Sind diese anderen die Modelle III und IV, dann brauchts keine weiteren Geräte mehr (Funk-Empfänger). Und die Einstellungen für die anderen Blitze kann man dann wohl auch am Display des Hauptblitzes vornehmen.
Damit würde die Anschaffung eines externen Steuergerätes, des Yongnuo YN 560-TX hinfällig – sofern der Hauptblitz auf der Kamera bleibt und somit leicht bedienbar ist. Will man alle Blitzer extern platzieren und von der Kamera aus steuern, dann braucht man noch dieses Steuergerät. Und wenn man dieses nutzt, dann kann man auch die älteren, preiswerteren IIIer-Modelle kaufen.
Klingt kompliziert? Kann sein, aber es gibt so viel gute Erfahrungsberichte und Beschreibungen im Netz (fast alle sind positiv), dass man sich ruhig einmal in die Materie vertiefen kann. Und wer sich mit dem Thema externes („entfesseltes”) Blitzen zuletzt beschäftigt hat, als die Angebote der Platzhirsche Canon und Nikon den Markt beherrschten, der wird sich über die gewaltige Preisdifferenz freuen und gerne etwas Zeit investieren.
Insofern hat es auch durchaus etwas Gutes, wenn ein Stück uralter Ausrüstung einmal seinen Geist aufgibt…