Wer immer noch denkt, das iPhone sei zum Telefonieren da, der sollte nun eines Besseren belehrt werden: Alleine die immense Zahl der Apps im Bereich Fotografie macht deutlich, dass Fotografieren wohl (fast) die liebste Beschäftigung der iPhone-Benutzer ist. Sich durch das immense Angebot der Foto-Apps im App-Store durchzuwursteln ist etwas freudlos: Man weiß trotz der Beschreibung nie genau, was einen erwartet, auch die Beurteilungen sind nicht immer so furchtbar aussagekräftig.
Andererseits ist wohl bei keinem anderen Fehlkauf im Bereich Fotografie so wenig Geld verschwendet, wie bei einer App. Viele davon gibt es auch kostenlos.
Fast genauso freudlos ist das durchforsten von Flickr auf der Suche nach iPhone-Fotos: Die Masse ist zwar schier unüberschaubar, aber die Qualität doch recht durchwachsen. Was vor allem daran liegt, dass viele eben einfach auch mit iPhone getaggte Partybilder und Ähnliches hochladen. In speziellen Gruppen erhält man schon eher einen guten Überblick, was mit der kleinen Kamera im iPhone und entsprechenden Apps alles möglich ist.
Hilfreich finde ich hier vor allem die Suche nach speziellen Linsen- / Apps- / Film-Kombinationen: Alleine bis man alle Kombinationsmöglichkeiten der Lieblings-App Hipstamatic durchprobiert hat, ist man alt und grau. Da ist es doch schön, dass sich bereits einige die Mühe gemacht haben und ein Motiv mit allen denkbaren Kombinationen abgelichtet haben. Letztlich ist das aber nur bei der Anschauung erbaulich – und in der Praxis weitgehend ohne Belang. Außerdem killt es jeglichen Rest von Spontanität, wenn man nach solch einer Matrix fotografieren wollte.
Am erbaulichsten finde ich noch immer die Fotoblogs, die sich ausschließlich mit iPhone-Fotos beschäftigen (oder eine entsprechende Kategorie haben).
Zwei schon Beispiele:
ramble on hat eine spezielle iPhone-Kategorie und nutzt den Klassiker Pixelpost.
Das iphonecameraproject beschäftigt sich dagegen ausschließlich iPhone-Fotos und nutzt dazu tumblr.
Tumblr ist dazu wohl auch die ideale Plattform, schließlich gibt es auch eine App dafür. Für WordPress, mein Favorit unter den Blogsystemen, gibt es zwar auch eine App, die ich aber für einige meiner Websites nicht zum Laufen gebracht habe. Tumblr ist einfach und schnell zu bedienen, durchaus nicht sparsam an Funktionen und Layoutmöglichkeiten – die Bilder liegen aber eben nicht auf dem eigenen Server, was ich für einen gravierenden Fehler halte. Wer schon einmal versucht, Blogbeiträge und Fotos, die man über einen längeren Zeitraum gesammelt hat, auf eine neue Plattform zu übertragen, der weiß, was ich fürchte.